Velky Tisy

Wittingauer Becken

Das Naturschutzgebiet Wittingauer Becken erstreckt sich über eine Fläche von 1360 km²  in Südböhmen an der österreichischen Grenze. Im Vergleich zu anderen Naturschutzgebieten hat das es einen besonderen Charakter. Ursprünglich war hier ein großes Sumpfgebiet, welches im 16. Jahrhundert durch die Anlage von Kanälen trockengelegt wurde. Seit dem Mittelalter hat sich die Region um das Wittingauer Becken somit stark gewandelt.

Baba
Die höchste Erhebung des Gebietes, die Baba, gibt es im Lišovský práh.

Wirtschaft und Tourismus im Wittingauer Becken

Die traditionelle Teichwirtschaft hat in der Region eine große Bedeutung. Durch riesige Gewässer, faszinierende Landschaften und hübsche Orte hat sich das Wittingauer Becken zu einem beliebten Erholungs- und Wandergebiet entwickelt. Ein dichtes Netz aus Rad- und Wanderwegen führt durch die Region. Zum Teil sind die Wasserflächen per Boot befahrbar. In den Teichen Svět, Hejtman, Staňkovský und Dvořiště darf man baden. Im Lišovský práh erhebt sich der höchste Punkt des Gebietes, die Baba (583 Meter).

Landschaftsschutzgebiet von Třeboňsko

Im Zentrum des Wittingauer Beckens liegt das 700 km² große Landschaftsschutzgebiet von Třeboňsko. Es wurde im Jahr 1977 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Das  gesamte Reservat zeichnet sich durch seinen Reichtum an Feuchtgebieten und den typischen wasserliebenden Pflanzen aus. Zu den wertvollsten Lebensräumen der Region Třeboň zählen die ausgedehnten Torfmoore. Die Třeboň-Teiche und Třeboň-Torfmoore als Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung sind dabei durch die Ramsar-Konvention geschützt.

Toorfmoor im Wittingauer Becken
Die Třeboň-Torfmoore sind durch die Ramsar-Konvention als Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung geschützt.

Große Teiche,  dichte Wälder und  mehrere Wasserfälle prägen das Landschaftsbild. Mit etwa 460 Teichen ist Třeboňsko laut NATURA 2000 in erster Linie ein Zentrum der tschechischen Fischzucht und ein bedeutendes Vogelgebiet. Jahrhundertlang werden bereits Karpfen im Landschaftsschutzgebiet von Třeboňsko gezüchtet. Die Entstehung der Teiche in diesem Gebiet ist vermutlich Karl IV. zu verdanken. Die meisten Teiche wurden aber  im 15. und 16. Jahrhundert angelegt. Der größte Teich, der Rosenberg-Weiher, umfasst heute etwa 489 Hektar und wird auch Südböhmisches Meer genannt. Ursprünglich war der Teich sogar 1.060 Hektar groß. An seinem Bau im 16. Jahrhundert  waren 800 Arbeiter beteiligt. Im Rosenberg-Weiher wird heute immer noch Teichwirtschaft betrieben.

Wer baden möchte, der kann die Teiche Dvořiště, Hejtman, Svět und Staňkovský für eine Erfrischung nutzen. Es gibt noch viele andere schöne Badeseen in Tschechien. Diese finden Sie in folgender Übersicht zu Tschechien-Urlaub am See.

Unterkünfte im Wittingauer Becken

Für jeden Geschmack und Geldbeutel gibt es schöne Übernachtungsmöglichkeiten in Orten des Wittingauer Beckens. Touristisch besonders gut erschlossen ist die Stadt Třeboň, die durch ihre Moorbäder einen guten Ruf als Heilbad genießt. Doch auch in Hluboka nad Vltavou (dt. Frauenberg), Lomnice nad Luznicí (dt. Lomnitz an der Lainsitz), Plavsko (dt.  Altplatz) und Zliv (dt. Sliw) findet man viele ansprechende Unterkünfte.

Fotos:

Teich Velký Tisý von Pavel RychteckýEigenes Werk, [CC BY 3.0], Wikimedia Commons
Erhebung Baba von DingoaEigenes Werk, [CC BY-SA 3.0], Wikimedia Commons
Torfmoor im Wittingauer Becken
von Mgr.zdeněk KubešEigenes Werk, [CC BY 2.5], Wikimedia Commons